Jahresbilanz 2018 der Freiwilligen Feuerwehr Landshut

Jahresbilanz der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut 2018

++ Unverändert hohes Arbeitspensum der ehrenamtlichen Einsatzkräfte

++ Zahl der Einsätze sinkt leicht zum Vorjahr: 1.133 Einsätze (2017: 1.161)

++ Abgeleistete Einsatzstunden liegen deutlich über dem Vorjahresniveau

++ Insgesamt 25.289 Stunden ehrenamtlicher Dienst für die Allgemeinheit

++ Zahl der Aktiven ist weiter steigend

Das vergangene Jahr 2018 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut kann man kurz und knapp mit einer minimal gesunkenen Einsatzzahl (1.133 gegenüber 1.161 im Jahr 2017) und einer trotzdem stark gestiegenen Zahl an Einsatzstunden (11.225 gegenüber 9.972 im Jahr 2017) sowie mit einer – äußerst erfreulichen – weiter steigenden Zahl an aktiven Feuerwehrdienstleistenden beschreiben.

Die Kombination aus einem Rückgang an Einsätzen und einer Steigerung an Arbeitsstunden ist in erster Linie damit zu erklären, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Jahr 2018 eine nicht geringe Zahl an Einsätzen zu bewältigen hatten, die zum einen äußerst personalintensiv und zum anderen auch sehr zeitintensiv waren. Beispiele hierfür sind in erster Linie der Gasflaschenfund in der Oberndorfer Straße (März), der Waldbrand bei Beutlhausen (April), das Unwetter im Landshuter Osten (Juni), der Gefahrgutunfall am Hauptbahnhof (ebenfalls Juni) sowie zahlreiche schwere Verkehrsunfälle auf der Autobahn und einige komplizierte Tierrettungen.

2018 mussten die Landshuter Einsatzkräfte dabei ebenso wie 2017 leider auch viele Einsätze bewältigen und verarbeiten, bei denen die Feuerwehr schlussendlich nicht mehr helfen konnte. Insgesamt mussten im vergangenen Jahr bei Einsätzen der Feuerwehr wieder 12 Todesfälle beklagt werden.

Mitgliederstand zum 31.12.2018
Die Zahl der aktiven Mitglieder liegt zum 31. Dezember 2018 mit 352 (339 männlich, 13 weiblich) um fünf Prozent über dem Vorjahresstand (335 – 320m/15w). Die aktuelle Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr (Mitgliedsalter ab 14 Jahren) liegt bei 16, davon 6 junge Frauen. Die Landshuter Feuerwehr verfügt erfreulicherweise nach wie vor über eine konstant starke Mannschaft an aktiven Einsatzkräften und kann somit die aus diversen Gründen (Altersgrenze, Wechsel in den Passivenstand, Umzug, persönliche Gründe, usw.) ausscheidenden Kameradinnen und Kameraden gut ersetzen.

Der Gesamtmitgliederstand der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut e. V. liegt mit allen aktiven, passiven, fördernden und Ehrenmitgliedern sowie mit den Mitgliedern der beiden Musikgruppen Spielmannszug und Feuerwehrkapelle bei rund 600.  

Einsatz-, Übungs- und Wachzahlen
Das nahezu unverändert hohe Einsatzniveau ist der Landshuter Feuerwehr leider auch 2018 erhalten geblieben. Mit 1.133 Einsätzen ist die Gesamtzahl gegenüber dem vorangegangenen Jahr (2017: 1.161) minimal zurückgegangen (minus 2,4 Prozent). Von einem flächendeckenden Unwetter ist das Stadtgebiet dabei auch 2018 verschont geblieben. Auch das schwere Unwetter im Landshuter Osten brachte zwar nur sehr wenige einzelne, dafür aber punktuell stark fordernde Einsatzstellen hervor.  

Einsatzverteilung der Landshuter Feuerwehr im Jahr 2018
             
  Brandeinsätze

inkl. BMA

Technische
Hilfeleistungen
sonstige
Tätigkeiten
Summe   davon Fehlalarme
Stadtlöschzüge 168 281 9 458   80
Löschzug Achdorf 46 67 3 116   18
Löschzug Rennweg 54 61 4 119   44
Löschzug Hofberg 32 26 6 64   13
Löschzug Münchnerau 15 40 4 59   6
Löschzug Siedlung 66 75 17 155   32
Löschzug Schönbrunn 24 54 1 79   14
Löschzug Frauenberg 13 25 1 39   3
Erkundungseinsätze  

 

24 24    
Alarme Kreiseinsatzzentrale 13 13  
Alarme Brandschutzzug  7 7  
Gesamteinsätze
der Feuerwehr Landshut
415 629 89 1.133   210

 

Im Einzelnen musste die Landshuter Feuerwehr im abgelaufenen Jahr 415 Brandeinsätze (Vorjahr: 467; minus 11,1 Prozent), 629 Technische Hilfeleistungen (Vorjahr 591; plus 6,4 Prozent) und 89 sonstige Tätigkeiten (Vorjahr 103; minus 13,6 Prozent) abarbeiten. In den sonstigen Tätigkeiten sind 24 Erkundungseinsätze der Feuerwehrführung sowie 13 Alarme für die ebenfalls durchwegs von ehrenamtlichen Einsatzkräften der Landshuter Feuerwehr betreute Kreiseinsatzzentrale in der Hauptfeuerwache und sieben Einsätze des Katastrophenschutzzuges integriert.

In den voranstehenden Zahlen sind insgesamt 210 Fehlalarme (Vorjahr 246; minus 15 Prozent) inbegriffen. Die Fehlalarme resultieren zum Großteil durch automatisch ausgelöste Brandmeldeanlagen. Ebenso mit erfasst sind einige fälschlicherweise ausgelöste Rauchwarnmelder, einige Irrtümer respektive Falschwahrnehmungen der Meldenden sowie auch falsche Angaben gegenüber der Leitstelle. Zwar sind die automatischen Brandmeldealarme weiter leicht rückläufig, in Anbetracht der oftmals durch Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit ausgelösten Alarme ist diese Zahl nach wie vor deutlich zu hoch. Die Feuerwehr weist an dieser Stelle nochmals auf die Sorgfaltspflicht aller Personen (Betreiber – Mitarbeiter – Handwerker – Besucher) im Wirkkreis von Brandmeldeanlagen hin. Bei einer vermeidbaren Auslöseursache (Handwerksarbeiten, fehlende Informationsweitergabe, unsachgemäßer Umgang, usw.) werden die Einsätze durch die Feuerwehr in Rechnung gestellt.

Was die Einzelzahlen der Rauchwarnmelder betrifft, so bestätigen die Zahlen der Landshuter Feuerwehr unbestritten die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieser Geräte. Im Einsatzgebiet der Landshuter Feuerwehr gab es im Jahr 2018 insgesamt 35 Alarme durch Rauchwarnmelder. In mehr als 50 Prozent der Fälle (18 Mal) konnte der Rauchwarnmelder dabei frühzeitig auf entstehende Brände hinweisen, rechtzeitig Alarm schlagen und dadurch größeren Schaden für Mensch, Tier und die jeweiligen Objekte verhindern. Im Falle eines Küchenbrandes in der Litschengasse konnte so das Mehrparteienhaus zügig evakuiert sowie die Brandleiderin mit Ihrer Katze noch rechtzeitig aus der bereits stark verrauchten Wohnung gerettet werden.

Die Zahl der von der Feuerwehr aus misslichen Lagen (Drehleiterrettungen, Verkehrsunfälle, eilige Türöffnungen, Absturz usw.) geretteten Personen lag im Jahr 2018 bei 96 (Vorjahr 103; minus 6,8 Prozent). Hinzu kommen weitere 69 Personen, die von der Feuerwehr bei Einsätzen erstversorgt und betreut wurden.

Die Zahl der Tierrettungen lag wie im Vorjahr bei rund 40. Unter diesen 40 Einsätzen waren im vergangenen Jahr ebenfalls mehrere komplizierte und langwierige Rettungsaktionen. So musste zum Beispiel eine Katze in mühevoller Kleinarbeit aus dem Motorraum eines Fahrzeuges gerettet werden. Ebenfalls kompliziert waren einige Pferderettungen, bei denen die Tiere in Bächen oder in einer alten Tonsilgrube feststeckten.

Alles in allem leisteten die Landshuter Feuerwehrfrauen und -männer im vergangenen Jahr ehrenamtlich 11.225 Einsatzstunden (Vorjahr 9.272). Dies entspricht knapp 32 Einsatzstunden pro aktivem Feuerwehrmitglied.

Die Anzahl der Sicherheitswachen betrug im vergangenen Jahr 219 (Vorjahr 302). Der Unterschied zum Vorjahr resultiert aus der Tatsache, dass in Landshut 2018 mit Ausnahme des kostenlosen Livekonzertes im Rahmen der BR Radltour keine größeren Veranstaltungen stattgefunden haben, wo Sicherheitswachen durch die Feuerwehr erforderlich waren. Die Gesamtzahl der Wachstunden lag 2018 bei 3.059 – entspricht 8,70 Wachstunden pro Aktiver.

Zu den Einsatz- und Wachstunden kommen noch die zahlreichen Stunden für Übungen (im Schnitt alle zwei Wochen eine Übung), Schulungen und Lehrgangsbesuche (Dauer jeweils zwischen zwei Tagen bis zu zwei Wochen pro Lehrgang). Insgesamt wurden innerhalb der acht Löschzüge der Landshuter Feuerwehr im Jahr 2018 bei 317 Übungen rund 11.005 Übungsstunden geleistet, im Schnitt knapp 32 Übungsstunden pro Aktiven. Rechnet man diese Zahlen auf, so hat eine Feuerwehrfrau bzw. ein Feuerwehrmann im Jahr 2018 im Schnitt knapp 72 Stunden ehrenamtlichen Dienst für die Allgemeinheit und damit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Landshut und Umgebung geleistet. 

Rückblick auf einige Einsätze 2018
Das Jahr 2018 brachte für die Landshuter Feuerwehr überdurchschnittlich viele komplizierte, personalintensive  und teilweise auch sehr langwierige Einsätze mit sich. An oberster Stelle steht dabei natürlich der Gasflaschenfund auf dem Grundstück der neuen Feuerwache Siedlung, der die Feuerwehr von Donnerstagabend bis Sonntag nahezu rund um die Uhr forderte. Auch nach dem Abtransport aller Gasflaschen mussten die Einsatzkräfte noch knappe zwei Wochen in den Abendstunden die Sprengung der Flaschen in einer Kiesgrube im nördlichen Landkreis mit absichern. Ebenfalls über zwei Tage zog sich im April ein Einsatz bei Beutlhausen im Landkreis Landshut, als zahlreiche Löschzüge der Landshuter Wehr, die Landkreiskameraden beim Ablöschen eines großen Waldbrandes unterstützten. Die nächsten Großeinsätze folgten dann im Juni, als im BMW Werk Landshut Teile einer Werkshalle in Brand gerieten und ein schweres Unwetter den Landshuter Osten traf. Da hier trotz der komplett gefüllten Regenrückhaltebecken oberhalb Schweinbach Bereiche des Schweinbachdammes überliefen, mussten hier sogar kurzzeitig Evakuierungen am Wolfsbacher Weg angeordnet werden. Ebenfalls noch im Juni kam es zu einem Gefahrstoffaustritt an einem Kesselwagen am Hauptbahnhof. Der Herbst stand dann leider ganz im Zeichen von schweren Verkehrsunfällen, sowohl auf der A 92 als auch im Bereich Landshut, bei denen eine Person tödlich und zahlreiche weitere schwer verletzt wurden.

Neue Ausrüstung 2018
2018 wurde der Fuhrpark der Landshuter Wehr mit zwei neuen Großfahrzeugen, einem Kleinalarmfahrzeug, einem Mannschaftstransporter und einem letzten mobilen Notstromaggregat ergänzt. Damit ist nun für jede Feuerwache ein mobiles Aggregat vorhanden, damit die Wachen im Falle von großflächigen Stromausfällen weiter als Anlaufstelle für die Bevölkerung in Betrieb gehalten werden können.

Im Frühjahr 2018 erhielt der Löschzug Hofberg einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW), welcher das alte Mehrzweckfahrzeug (Baujahr 1995) ersetzt hat. Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um einen Mercedes Sprinter mit Allradantrieb und hoher Geländegängigkeit. Das Fahrzeug bietet insgesamt acht Feuerwehrangehörigen Platz und erfüllt gerade bei dem bergigen Gelände am Hofberg einen optimalen Einsatzzweck, auch dank zusätzlicher Untersetzung des Getriebes für schweres Gelände. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 3,5 Tonnen. Das Ausbaukonzept des Hecks wurde dabei modular angelegt, so dass das Fahrzeug für verschiedene Einsatzszenarien entsprechend beladen werden kann.

Das seit Frühsommer 2018 im Dienst stehende neue Hilfeleistungslöschfahrzeug „HLF 20“ der Stadtlöschzüge wiegt stolze 16 Tonnen und bietet insgesamt neun Feuerwehrangehörigen Platz. Das Fahrzeug ist allradgetrieben und hat eine fest verbaute Seilwinde im Rahmen des Fahrgestells. Es verfügt dazu über einen 1600 Liter fassenden Löschwassertank mit integriertem Schaumzumischsystem, einen kompletten technischen Hilfeleistungssatz für die Rettung von eingeklemmten und eingeschlossenen Personen sowie eine vollumfängliche feuerwehrtechnische Beladung für Brandeinsätze sowie Hilfeleistungen.

Ebenfalls seit Sommer 2018 ist beim Löschzug Achdorf ein neuer Gerätewagen Gefahrgut im Dienst. Dieses Fahrzeug konnte über das Sonderförderprogramm des Freistaates Bayern bescha­fft werden und ersetzt ein 24 Jahre altes gleichartiges Vorgängerfahrzeug. Das Trägerfahrzeug – ein 290 PS starkes MAN Fahrzeug verfügt über ein Luftfahrwerk an Vorder-/Hinterachse und über ein zulässiges Gesamtgewicht von 16 Tonnen. Der Aufbau wurde von der Firma GIMAEX in Wilnsdorf bei Siegen gefertigt. Das Fahrzeug wurde als erstes seiner Bauart nach Landshuter Vorgaben auf der Messe „Rettmobil“ in Fulda der Öff­entlichkeit präsentiert. Unmittelbar danach ging der neue „GWG“ in Landshut in den aktiven Einsatzdienst.

Seit Sommer 2018 ist bei den Stadtlöschzügen ein neues allradangetriebenes „Kleinalarmfahrzeug“ im Dienst. Das Fahrzeug ersetzt ein älteres Fahrzeug, das wegen eines herstellerbedingten Konstruktionsfehlers als wirtschaftlicher Totalschaden eingestuft und stillgelegt werden musste. Das neue Fahrzeug bietet drei Feuerwehrangehörigen Platz. Es ist modular aufgebaut und damit für die Abarbeitung der unterschiedlichsten Einsatzszenarien ausgerüstet.

Da dementsprechend auch wieder einige alte Fahrzeuge ausgesondert wurden, umfasst der Fuhrpark der Feuerwehr damit aktuell 41 Fahrzeuge und 16 Anhänger, die sich auf insgesamt acht Feuerwehrgerätehäuser in der Stadt Landshut verteilen.

Zusätzlich hat die Landshuter Feuerwehr noch neue Einsatzhosen für die Atemschutzträger, mehrere Mehrfachgasmessgeräte und weitere so genannte „CFK-Flaschen“ (kohlefaserverstärkter Kunststoff­) für die Atemschutzgeräteträger beschafft. Damit werden sukzessive die alten – deutlich schwereren – Stahlfaschen aussortiert, was eine deutliche Erleichterung im Atemschutzeinsatz bedeutet. Ebenfalls erweitert wurde der Bestand an mobilen Rollcontainern zum flexiblen Transport von Ausrüstung.

Ausblick 2019

Für 2019 hofft die Landshuter Feuerwehr natürlich in erster Linie auf einen zügig voranschreitenden Baufortschritt bei der neuen Feuerwache in der Wolfgangsiedlung. Da für den Löschzug Siedlung in 2019 zwei neue Fahrzeuge (Löschgruppenfahrzeug LF 20, Mannschaftstransportwagen) erwartet werden, die aktuell nicht in der alten Bestandswache – sondern nur im künftigen Neubau – eingestellt werden können, wird hierfür aktuell eine vorübergehende Stellplatzlösung erarbeitet werden. Ebenfalls neu erwartet wird ein baugleiches Löschgruppenfahrzeug LF 20 für den Löschzug Schönbrunn sowie ein geländegängiger PKW zur Einsatzstellenversorgung. Dazu hoffen die Einsatzkräfte auf ein weiter zügiges Vorankommen in Sachen Neubau Feuerwache Hofberg sowie auch in Sachen der Erweiterung der Atemschutzwerkstatt in der Hauptfeuerwache.