Die Feuerwehr löscht nicht nur Brände, sie…..

In Teil zwei der Vorstellung der vielfältigen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr geht es heute um eine besonders knifflige und zumeist auch personal- sowie materialintensive Angelegenheit:

Die Feuerwehr löscht nicht nur Brände…… Sie bekämpft auch Gefahrgutunfälle

Gefahrgutunfälle gehören mit zu kniffligsten und gefährlichsten Einsätzen, die auf Freiwillige Feuerwehren zukommen können. Sie können auf unseren Verkehrswegen, in Betrieben in Lagerräumen oder sogar im Haushalt passieren. Verunfallte LKWs, undichte Ventile und Leitungen, falsche Befüllungen, versehentlich herbei geführte chemische Reaktionen – die Palette an möglichen Einsatzszenarien ist lang. Das erste Gebot bei Gefahrgutunfällen ist der Abstand zur Einsatz- bzw. Austrittsstelle. Dieser Beträgt erst einmal 50 Meter. Anschließend erfolgt die Erkundung der Lage. Dies kann – je nach Gefährlichkeit und Form des austretenden Stoffs (fest, flüssig oder gasförmig) – bereits unter Einsatz von Chemikalienschutzanzügen geschehen. Nach der Erkundung wird über die weiteren Einsatzmaßnahmen entschieden. Diese können zum Beispiel sein: Sichern der Umgebung und größerer Absperrradius, Um-/Abpumpen des Stoffs, Abdichten der Leckage, Auffangen des austretenden Stoffs oder Abbinden des ausgetretenen Stoffs.

Fahrzeug: Florian Landshut 3/52/1

Für die Bekämpfung von Gefahrgutunfällen wird in Landshut ein eigens dafür ausgestattetes Fahrzeug vorgehalten: Der Gerätewagen Gefahrgut. Dieser führt sämtliche Materialien und Gerätschaften mit, um Gefahrgutunfälle aller Art sicher und erfolgreich bekämpfen zu können. Zur Ausrüstung zählen unter anderem Chemikalienschutzanzüge, Gefahrgutpumpen, diverse Abdichtmaterialien, diverse chemikalienbeständige Auffangbehälter, Erdungsmaterialien, usw. Hier jetzt die ganze Beladung darzustellen, würde eindeutig den Rahmen sprengen, die komplette Beladung kann hier eingesehen werden: https://feuerwehr-landshut.de/wp-content/uploads/2019/03/Beladung-GWG-1.pdf

Der Gerätewagen Gefahrgut wird beim Löschzug Achdorf vom Löschgruppenfahrzeug 3/41/1, vom Gerätewagen Logistik 3/55/1 und vom mittleren Löschfahrzeug 3/47/1 zusammen mit dem Pulverlöschanhänger P 250 unterstützt. Neben den in Achdorf stationierten Fahrzeugen gehören zum gesamten Gefahrgutzug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut auch vom Löschzug Stadt das Hilfeleistungslöschfahrzeug 2/40/1 und der Rüstwagen 1/61/1, vom Löschzug Hofberg das Dekontaminationsfahrzeug 5/67/1 und das Messfahrzeug 5/66/1 und vom Löschzug Siedlung der Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz 7/53/1 und das Löschgruppenfahrzeug 7/41/1. Bei Gefahrgutunfällen werden alle vier Löschzüge zum Einsatz gerufen, was dementsprechend auch die Verfügbarkeit von ausreichend Personal inklusive CSA- und Atemschutzträgern sicherstellt. Das DekonP, das Messfahrzeug und der GWAS werden im Laufe unserer Serie samt der mitgeführten Ausrüstung und den Einsatzmöglichkeiten noch detaillierter vorgestellt.

Die letzten Einsätze in der Stadt Landshut dieser Art waren ein undichter Kesselwagen mit Salzsäure am Landshuter Hauptbahnhof, ein Chlorgasaustritt am Stadtbad sowie eine versehentlich herbei geführte chemische Reaktion in einem Reinigungsbetrieb.