Freiwillige Feuerwehr Landshut stellt neue Drehleiter in Dienst
- Kurz vor der Übergabe: Erste Einsatzfahrt mit Girlande
- OB Alexander Putz übergibt Schlüssel an Kommandanten und Zugführer
- Dekan Alexander Blei spendet den kirchlichen Segen
Relativ einsam bzw. schon fast vernachlässigt dürfte sich die neue Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut am heutigen Mittwochmittag in der Feuerwache Achdorf gefühlt haben. Zur In-Dienst-Stellung des neuen Fahrzeugs – normalerweise Anlass einer großen Feierlichkeit mit aktiven und passiven Feuerwehrkameraden, vielen Ehrengästen aus Politik und Verwaltung, einem Kirchenzug samt Festgottesdienst, Ansprachen, Segnung und der feierlichen Schlüsselübergabe – standen dem mächtigen 16 Tonner in respektvollem Abstand „nur“ eine Handvoll Gäste mit Mundschutz gegenüber. Doch die Corona-Pandemie macht leider auch vor der In-Dienst-Stellung von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr nicht Halt. Nur knapp eine Stunde vor dem Übergabetermin musste das Fahrzeug noch mit bereits angebrachter Girlande zu seinem ersten Einsatz – einer Drehleiterrettung in Kapfing – ausrücken.
Dennoch ließ es sich Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz nicht nehmen, den Schlüssel im Beisein von Verwaltungsbeirat Ludwig Schnur, Sachgebietsleiter Leo Seibold, Stadtbrandrat Gerhard Nemela, Stadtbrandinspektor Martin Dax und Zugführer Stephan Marbach an den stellv. Zugführer des Löschzugs Achdorf, Bernhard Schmid, zu übergeben. Achdorfs Dekan Alexander Blei spendete im Anschluss den kirchlichen Segen. Das Fahrzeug wurde im Rahmen des im Sommer 2020 im Landshuter Stadtrat verabschiedeten Bedarfsplans als dritte Drehleiter im Landshuter Stadtgebiet angeschafft und wird nun beim Löschzug Achdorf als „Florian Landshut 3/30/1“ seinen Dienst verrichten. Die bisherige Achdorfer Drehleiter wird nach Abschluss aller Ausbildungen und Einweisungen der Zugsmitglieder des Löschzugs Siedlung sowie einer Generalinspektion in der neuen Feuerwache Siedlung als 7/30/1 in den aktiven Dienst gehen, womit die Landshuter Feuerwehr dann wieder über drei Drehleitern verfügt.
OB Alexander Putz hob die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr für eine immer weiterwachsende Stadt wie Landshut hervor. Er dankte allen, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit ehrenamtlich mit höchster Professionalität in den Dienst der Allgemeinheit stellen und dabei auch vor Gefahren bei Einsätzen nicht zurückschrecken. Er bezeichnete die Anschaffungskosten der Drehleiter als sinnvolle Investition in die Zukunft der Stadt Landshut. Auch der Verwaltungsbeirat der Landshuter Feuerwehr, Ludwig Schnur betonte, dass mit der Anschaffung des neuen Fahrzeugs als dritte Drehleiter der Schutz der Landshuter Bevölkerung weiter verbessert wurde. Zudem lobte er das Engagement der ehrenamtlichen Feuerwehrleute des Löschzugs Achdorf, die trotz der Corona-Pandemie binnen weniger Wochen die notwendigen Einweisungen auf das neue Fahrzeug absolviert haben. „Nur so konnte das Fahrzeug so schnell in Dienst gestellt werden.“
Die Kommandanten und Zugführer dankten OB Putz, den Mitgliedern des Stadtrats, der Stadtverwaltung sowie dem Freistaat Bayern für die zur Verfügung gestellten Geldmittel zur Beschaffung des neuen Fahrzeugs sowie die schnelle Abwicklung der Beschaffung. Dekan Alexander Blei blieb es vorbehalten, die neue Drehleiter mit dem kirchlichen Segen zu versehen. Er wünschte den Einsatzkräften Gottes Segen, allseits gute und unfallfreie Fahrt sowie eine sichere und gesunde Rückkehr von allen Einsätzen.
Die neue Drehleiter gehört zur „Jubiläumslinie“, die Magirus anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums an Gelenkdrehleitern herausgebracht hat. Sie verfügt über einen fünfteiligen Leiterpark, an dessen Spitze ein teleskopierbarer Gelenkarm (max. Länge 4,70 Meter) mit einem Vier-Personen-Korb (bis 400 kg) sitzt. Auf den Korb können je nach Einsatzlage eine Krankentragenhalterung, ein Korbwenderohr, eine Beleuchtungseinheit, ein Überdrucklüfter oder auch eine Wasserversorgung für den Angriff über Fenster montiert werden. Aufgebaut ist das Fahrzeug auf einem 290 PS starken MAN Fahrgestell. Die maximale Rettungshöhe liegt bei 32 Metern über Gelände. Zur feuerwehrtechnischen Beladung gehören unter anderem zwei Atemschutzgeräte, Schlauchmaterialien, eine Schleifkorbtrage, Sets zur Absturzsicherung und diverse Rettungsleinen. Alles in allem hat die neue Drehleiter, die drei Einsatzkräften Platz bietet, rund 730.000 Euro gekostet, finanziert durch die Stadt Landshut mit Zuschüssen des Freistaats Bayern. Die Einweisung der Maschinisten sowie der Mannschaft erfolgte Corona-bedingt in vielen kleinen Abendterminen. Dabei traf sich immer ein Ausbilder mit nur zwei einzuweisenden Personen, um so das Infektionsrisiko innerhalb der Feuerwehr möglichst gering zu halten. Alles in allem wurden knapp 25 Einzeltermine absolviert.
Bitte beachten:
Bildquelle beim ersten Einsatz der neuen Drehleiter ist die FFW Vilsheim