Jahresbilanz 2023 der Landshuter Feuerwehr

Jahresbilanz der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut 2023

++ Mehrere sehr intensive Monate mit Großeinsätzen und Wachdiensten

++ Einsatzzahl mit 1.623 durch mehrere Unwetterereignisse deutlich gestiegen

++ Mitgliederstand der aktiven Mannschaft und Neuaufnahmen erfreulich konstant

++ Der Verein hat 2023 wieder ein Herbstfest und ein Kickerturnier ausgerichtet  

Ein Feuerwehrjahr mit einer äußerst ungleichen Belastungsverteilung. Während sich die Landshuter Einsatzkräfte in den Monaten Januar bis August einem enormen Aufkommen an Einsätzen mit hohem, zeitlich intensivem und mitunter äußerst kompliziertem Arbeitsaufwand sowie leider auch mehreren Todesopfern und teils erheblich verletzten Personen sowie den vielen Sicherheitswachen im Rahmen der Landshuter Hochzeit gegenübersahen, so verliefen die Monate September bis Dezember dann mit wenigen Ausnahmen deutlich ruhiger. Im Gesamtergebnis liegen die Einsatzzahlen aller Landshuter Löschzüge und Fachgruppen mit insgesamt 1.623 Einsätzen deutlich über dem Vorjahresniveau und stellen damit nach 2021 einen neuen Höchststand dar. Hauptverantwortlich für diese Steigerungen sind vor allem die beiden Unwetterlagen im Sommer sowie der Starkschneefall am ersten Dezemberwochenende.

„Die Einsätze im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass sich die Kameradinnen und Kameraden der FFW Landshut mit großer Ausdauer den vielseitigen und stetig wachsenden Aufgaben stellen“, streicht Oberbürgermeister Alexander Putz anerkennend heraus, „man kann dieses ehrenamtliche Engagement nicht genug würdigen.“ „Die Jahre, in denen die Landshuter Hochzeit stattfindet, sind für die Blaulichtorganisationen besonders herausfordernd. Ich möchte mich bei der Freiwilligen Feuerwehr ausdrücklich für das außergewöhnliche Engagement bedanken, denn die Vorbereitungen begannen dieses Mal bereits Monate vorher, so Oberbürgermeister Alexander Putz weiter, „die LaHo 2023 verlief auch deshalb so reibungslos, weil alle Beteiligten Hand in Hand arbeiteten.“

Mitgliederstand zum 31.12.2023
Die Zahl der Mitglieder im aktiven Feuerwehrdienst liegt zum 31. Dezember 2023 mit 401 (368 männlich, 33 weiblich) sehr knapp unter dem Vorjahresstand (406 – 380 m / 26 w). Die aktuelle Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr, die sich weiter großer Beliebtheit erfreut (Mitgliedsalter ab 14 Jahren), liegt bei 36 (Vorjahresstand 26). Der stetige Aufwärtstrend in der Zahl der aktiven Feuerwehrfrauen und -männer konnte bei der aktiven Wehr damit gehalten werden, die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr steigt leicht.

Der Gesamtmitgliederstand der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut e. V. liegt mit allen aktiven, passiven, fördernden und Ehrenmitgliedern (166) sowie mit den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und dem Spielmannszug (40) bei 603 Mitgliedern.

Einsatz-, Übungs- und Wachzahlen
Die Einsatzzahlen haben im Jahr 2023 nach einem leichten Rückgang im Vorjahr 2022 ein neues Rekordniveau erreicht. Mit 1.623 Einsätzen ist die Gesamtzahl gegenüber dem vorangegangenen Jahr (2022: 1.359) deutlich gestiegen (plus 19,4 Prozent). Hauptgrund für diese deutliche Steigerung waren zwei heftige Unwetterlagen im Sommer sowie das erste Dezemberwochenende, wo starke Schneefälle zu zahlreichen Einsätzen durch Schneebruch führten.

Einsatzverteilung der Landshuter Feuerwehr im Jahr 2023
             
  Brandeinsätze

inkl. BMA

Technische
Hilfeleistungen
sonstige
Tätigkeiten
Summe   davon Fehlalarme
Stadtlöschzüge 212 314 3 529   134
Löschzug Achdorf 51 121 6 178   18
Löschzug Rennweg 100 184 4 288   63
Löschzug Hofberg 19 55 6 80   7
Löschzug Münchnerau 35 43 3 81   34
Löschzug Siedlung 85 134 22 241   36
Löschzug Schönbrunn 36 75 2 113   20
Löschzug Frauenberg 8 46 3 57   1
Erkundungseinsätze  

 

17 17    
Alarme Bereich IUK 28 28  
Alarme Katastrophenschutzzug   11 11    
Gesamteinsätze
der Feuerwehr Landshut
546 972 105 1.623   312

Im Einzelnen musste die Landshuter Feuerwehr im abgelaufenen Jahr 546 Brandeinsätze (Vorjahr: 518; plus 5,4 Prozent), 972 Technische Hilfeleistungen (Vorjahr: 760; plus 27,9 Prozent) und 105 sonstige Tätigkeiten (Vorjahr: 81; plus 29,6 Prozent) abarbeiten.

In den sonstigen Tätigkeiten sind 17 Erkundungseinsätze der Feuerwehrführung sowie insgesamt 28 Alarme für den neu gegründeten Bereich IUK (= Information und Kommunikation und 11 Einsätze des Katastrophenschutzzuges enthalten. Der Bereich umfasst die ebenfalls ausschließlich von ehrenamtlichen Einsatzkräften der Landshuter Feuerwehr betriebene Kreiseinsatzzentrale, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UGÖEL) sowie die Drohnengruppe der Landshuter Feuerwehr.

In den vorgenannten Einsatzzahlen sind insgesamt 312 Fehlalarme (Vorjahr 302; plus 3,3 Prozent) inbegriffen. Die Fehlalarme resultieren zum allergrößten Teil aus automatisch ausgelösten Brandmeldeanlagen. Ebenso mit erfasst sind fälschlicherweise ausgelöste Rauchwarnmelder sowie einige Irrtümer respektive Falschwahrnehmungen der Meldenden. Bei den Fehlalarmen muss leider festgestellt werden, dass diese weiter leicht ansteigend sind. Zu den Fehlalarmen durch automatische Brandmeldeanlagen weist die Feuerwehr an dieser Stelle nochmals auf die Sorgfaltspflicht aller Personen (Betreiber – Mitarbeiter – Handwerker – Besucher) im Wirkkreis von Brandmeldeanlagen hin: bei vermeidbaren Auslöseursachen (Handwerksarbeiten, fehlende Informationsweitergabe, unsachgemäßer Umgang, usw.) werden die Einsätze durch die Feuerwehr in Rechnung gestellt.

Alles in allem leisteten die Landshuter Feuerwehrfrauen und -männer im vergangenen Jahr ehrenamtlich 16.051 Einsatzstunden (Vorjahr 13.420 – plus 19,6 Prozent). Dies entspricht rund 40 Einsatzstunden pro aktivem Feuerwehrmitglied.

Die Anzahl der Sicherheitswachen ist im vergangenen Jahr durch die Landshuter Hochzeit erwartungsgemäß deutlich gestiegen. Die Zahl der Sicherheitswachen ist von 148 im Jahr 2022 im vergangenen Jahr auf 201 im Jahr 2023 gestiegen. Die Zahl der geleisteten Wachstunden lag im vergangenen Jahr bei 5.275 (Vorjahr: 2.465). Dies entspricht im Durchschnitt 13,15 Wachstunden pro aktivem Feuerwehrmitglieder

Die Zahl an Übungen, Ausbildungen und abgehaltenen Lehrgängen ist im Jahr 2023 gegenüber 2022 leicht gestiegen. 2023 sind bei der Landshuter Feuerwehr in 343 Ausbildungseinheiten insgesamt 14.037 Übungs- und Ausbildungsstunden absolviert. Das entspricht einem Anstieg von etwa 19 Prozent (2022: 316 mit 11.760 Stunden).

An Lehrgängen wurden bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut 2023 ein Lehrgang für Atemschutzgeräteträger, zwei Lehrgänge für Träger von Chemikalienschutzanzügen, ein Lehrgang für Maschinisten von Lösch- und Gerätewägen, ein Lehrgang für Drehleitermaschinisten, zwei Ausbildungen im Absturzsicherungsset, ein Fahrsicherheitstraining, eine Drehleiterfortbildung sowie die Modulare Truppausbildung (=Feuerwehrgrundausbildung) durchgeführt. Die Lehrgänge konnten mit Ausnahme des Lehrgangs für Drehleitermaschinisten, zu dem ein externer Ausbilder zum Einsatz kam, durchwegs durch eigene Ausbilder der Landshuter Feuerwehr organisiert und abgehalten werden. Dementsprechend waren hier nahezu keine Kosten für auswärtige Ausbilder bzw. Lehrgänge an den staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern zu entrichten. Auch die Reisezeiten der Lehrgangsteilnehmer an andere Orte fielen weg.

Die Gesamtarbeitsstunden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut liegen damit im Jahr 2023 zusammen bei 35.363 Stunden (Vorjahr 27.645). Damit hat eine Feuerwehrfrau bzw. ein Feuerwehrmann im Jahr 2023 im Schnitt gut 88,18 Stunden (Vorjahr: 68,77) ehrenamtlichen Dienst für die Allgemeinheit und damit für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Landshut und Umgebung geleistet.

„In einer Stadt mit der Größe Landshuts ist die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Einsatzkräfte in den verschiedenen Bereichen unerlässlich“, kommentiert Oberbürgermeister Putz die Vielzahl der Lehrgänge, „nur so können wir die zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen zuverlässig und gemäß den gegenwärtigen Erfordernissen bewältigen.

Vereinsleben 2023

Das Vereinsleben wurde 2023 auf Grund der Vielzahl an Lehrgängen und Sicherheitswachen im Sommer primär in den Herbst verlagert. Anfang März wurde in der Hauptwache die Dienst- und Mitgliederversammlung abgehalten. Im April folgte für die laufbegeisterten Einsatzkräfte wieder die Teilnahme in Einsatzkleidung an „Landshut läuft“. Ebenfalls im April fand die lang herbeigesehnte offizielle Einweihung der neuen Feuerwache Siedlung statt. Die Florianifeier zu Ehren des Schutzpatrons der Einsatzkräfte wurde wie gehabt im Mai durchgeführt. Im September öffnete dann auch der LZ Achdorf im Rahmen der langen Nacht der Feuerwehr seine Pforten für die interessierte Bevölkerung. Im Oktober folgten das vom Feuerwehrverein ausgerichtete Herbstfest in der Hauptfeuerwache sowie ein erstmals ausgetragenes Kickerturnier der Landshuter Löschzüge und benachbarter Feuerwehren in der Feuerwache Siedlung. Im November konnte der 70. Geburtstag von Ehrenzugführer Franz Fischer (Löschzug Rennweg) gefeiert werden. Ebenfalls im November durfte sich mit Hermann Ertl (Ehrenzugführer des Löschzugs Siedlung) ein weiterer Kamerad über das Feuerwehr Ehrenkreuz und damit die höchste staatliche Auszeichnung für das Feuerlöschwesen freuen.