Gedenkfeier zum 60. Jahrestag des Burgbrandes

Am 21. Oktober 1961 kam es auf der Burg Trausnitz, einem der Wahrzeichen Landshuts, zu einem tragischen Großbrand. Der Großalarm erreichte die Landshuter Feuerwehr in der Nacht auf den 21. Oktober. Zu dieser Zeit legte der dichte Nebel eine gespenstische Stimmung über die alte Herzogsstadt und seine Burganlage. Die ersten Löschmannschaften auf der Burg konnten zwar eine massive Rauchentwicklung, jedoch noch keine offenen Flammen feststellen. Während sich die Trupps mit Atemschutz den Weg durch den Rauch bahnten und erste Löschmaßnahmen in die Wege leiteten, sorgte eine Rauchgasdurchzündung urplötzlich für ein wahres Flammeninferno. Ehe man sich versah, stand nahezu der komplette Fürstenbau in Flammen und drohte auch auf die Kapelle und den Laubengang der Burg über zu greifen. Im Zuge des Einsatzes stürzten schließlich ein Kamin sowie auch Mauerteile des Fürstenbaus ein. Der Kamin traf drei Einsatzkräfte der Landshuter Feuerwehr und verletzte sie schwer. Der 52-jährige Löschmeister Ludwig Denner erlag einige Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Auch die anderen beiden hatten teils bis an ihr Lebensende mit den Nachwirkungen der schweren Verletzungen zu kämpfen. Der Brand konnte erst in den Nachmittagsstunden auch mit Unterstützung der Feuerwehren aus dem Landkreis Landshut, aus München, Regensburg und Freising sowie der Bundeswehr komplett gelöscht werden. Der Fürstenbau mit den hergerichteten Gemächern König Ludwigs des zweiten sowie ein Großteil der eingelagerten Stücke in den Räumen des Bayrischen Staatsarchivs waren für immer verloren. 

Zu Ehren des im Einsatz verstorbenen Kameraden bzw. der beiden Verletzten und aller damals eingesetzten Kräfte hielten die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung und die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Landshut am Abend des 60. Jahrestages eine kleine Gedenkveranstaltung im Innenhof der Burg Trausnitz ab. Stadtbrandrat Gerhard Nemela und Burgverwalter Walter Rappelt erinnerten im Beisein von OB Alexander Putz und Regierungsvizepräsident Dr. Helmut Graf an die schwarzen Stunden im Oktober 1961. Sie ließen die Löscharbeiten, die Rettung der Unterlagen aus dem Staatsarchiv sowie den anschließenden Wiederaufbau des Fürstenbaus noch einmal Revue passieren und hoben den enormen Einsatz aller damals im Einsatz befindlichen Kräfte hervor. Zu Ehren Ludwig Denners wurde an der steinernen Gedenktafel ein Kranz aufgehängt. Ein historisches Tanklöschfahrzeug, dass beim Burgbrand mit eingesetzt war und sich noch heute im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut befindet, stellte auch optisch die Erinnerung ins Jahr 1961 her.