Feuerwehr Landshut übt Eisrettung mit der Wasserwacht Landshut

Am Mittwoch, den 17.01.2024 trafen sich die Löschzüge Stadt und Frauenberg gemeinsam mit der Wasserwacht Landshut, um das Thema Eisrettung zu üben.

Witterungsbedingt kann es sehr schnell zu Temperaturschwankungen kommen. Die Eisflächen der zugefrorenen Gewässer können unter Umständen nicht mehr tragen. Die Stadt Landshut warnt jährlich vor den Gefahren der zugefrorenen Freigewässer. Sofern sich trotz der Warnung bzw. den Betretungsverboten Personen auf dem Eis befinden und die Eisdecke einbricht, besteht akute Lebensgefahr. Ein Einbrechen hat zur Folge, dass der Körper innerhalb kürzester Zeit auskühlt und Lähmungserscheinungen eintreten. Die Betroffenen können sich oftmals nicht mehr selbst befreien, da die Unterkühlung (Hypothermie) bereits weit fortgeschritten ist. In einem solchen Fall sind Personen auf die Hilfe der Rettungskräfte angewiesen.

Aufgrund der bestehenden Gefahrenlage trafen sich Feuerwehr und Wasserwacht an der Gretlmühle zu einem Ausbildungstermin.

Der Übungsabend setzte sich aus zwei theoretischen Stationen und einer abschließenden Einsatzübung zusammen. Im ersten Theorieteil wurden die verschiedenen Rettungsmittel der Feuerwehr und Wasserwacht vorgestellt und deren Anwendung veranschaulicht. Insbesondere wurden das Flachwasserschubboot und die Eisretter der Wasserwacht verglichen. Im zweiten Teil wurde die medizinische Seite einer solchen Einsatzlage beleuchtet. Konkret ging es um die physiologischen Auswirkungen einer Unterkühlung auf den Körper. Ebenso um den korrekten Umgang mit einem geretteten Patienten. Dabei ist verstärkt auf die Thematik Wärmeerhalt und die schonende Rettung eingegangen worden.

In dem Übungsszenario standen zwei Freiwillige mit Strömungsretter-Anzügen bereit. Die beiden simulierten eingebrochene Personen. Sie schrien lauthals um Hilfe und machten auf sich aufmerksam. Jetzt musste schnell und überlegt gehandelt werden. Dazu teilten sich Feuerwehr und Wasserwacht auf und übernahmen jeweils die Rettung eines Eingebrochenen. Um nicht selbst einzubrechen, mussten die Rettungskräfte zunächst Vorkehrungen treffen. Die vorgehenden Eisretter wurden hierzu mittels Feuerwehrleinen vom Ufer aus gesichert. Die Rettungsmittel (Spineboard, Eisretter) mussten genauso gesichert werden.

Die Retter begaben sich sodann kriechend in Richtung der „Verunfallten“. Dieser Ansatz ist notwendig, um das Gewicht auf dem brüchigen Eis großflächig zu verteilen. Die Feuerwehr benutzte Steckleiterteile, auf die sich die Retter legten, um eine noch größere Gewichtsverteilung zu erzeugen. Die Wasserwacht kniete sich auf das Spineboard und die Eisretter und schob diese im Wechsel nach vorne, um somit voranzukommen.

Letztendlich erreichten beide Teams ihre eingebrochenen Leute gleichermaßen. Nachdem die Patienten gesichert wurden, zogen die Einsatzkräfte beide Teams mit den Geretteten zurück an Land. Im Anschluss wurden die Rettungsteams getauscht und ein zweiter Übungsdurchgang erfolgte. Im Zuge dessen probierte die Feuerwehr noch einen Rettungsansatz mit dem Schlauchboot, der sich als wesentlich schwieriger gestaltete. Auch hier konnte die Person gerettet werden.

Nach Übungsende erfolgte die Abschlussbesprechung. Feuerwehr und Wasserwacht konnten ihre Erfahrungen austauschen und beabsichtigen, solche Übungen in Zukunft öfter gemeinsam abzuhalten. Für die Feuerwehr Landshut war dies zugleich auch ein erster Vorgeschmack in das erweiterte Thema Wasserrettung. Hierzu wird in Zukunft eine noch intensivere Zusammenarbeit der Wasserwacht und Feuerwehr erfolgen, um eigene Feuerwehr-Strömungsretter auszubilden.

Die Löschzüge Stadt und Frauenberg bedanken sich für den gemeinsamen Abend mit der Wasserwacht und hoffen auf eine baldige Wiederholung!